Freitag, 20. Januar 2017

Wochenbett und Co.

-----------------------Wochenbett und Co.----------------------


Nach der Geburt ist vor dem Alltag.


Gerade heute stellte ich fest, dass ich ja eigtl. noch im Wochenbett/Kindbett bin.
Das ging in den letzten Wochen, dank meiner Herzerkrankung und unserem Alltag, den ich ja auch wieder aufnehmen musste, total unter.

Was ist das Wochen oder Kindbett?


Die Zeit ab dem Tag der Geburt bis zu 8 Wochen danach nennt sich Wochenbett bzw. früher Kindbett. In dieser Zeit erholt sich der Körper von der Schwangerschaft und Geburt. Mutter und Kind finden zusammen und bauen ihre Bindung auf. Die junge Mutter sollte sich in dieser Zeit ausruhen und erholen. Viele Frauen reagieren in dieser Zeit anders, als sie es von sich kennen.
Ich z.B. habe in den ersten 3 Tagen, sehr oft geheult. Weintage gehören genauso zum Wochenbett, wie Hitzewallungen, Depressionen können dazu kommen, Glückgefühle und Höhenflüge.

Unter normalen Umständen geht man 6 Wochen nach der Entbindung zur Nachsorge bei der Frauenärztin/Arzt.

In der Wochenbettzeit kommen bei einigen Müttern die Hebammen zur Kontrolle, das gab es bei mir allerdings nicht. Im Wochenbett ist es egal, wie das Baby zur Welt kam, denn der Körper muss sich von beidem erholen. In den 6-8 Wochen hat die Neumama nicht nur die Kennenlernzeit mit ihrem Baby, sie lernen auch zusammen das Stillen, wenn sie es für sich so entschieden haben. 

Weniger schön sind die Nachwehen, das Zurechtrutschen der Organe und der Wochenfluss.
Dieser kann von 6 Wochen bis zu manchmal auch 10 Wochen gehen.
Wenn sich nach der Geburt die Plazenta in der Gebärmutter ablöst, entsteht an der Gebärmutterschleimhaut eine großflächige Wunde. Bis diese vollständig abheilt, fließt der Wochenfluss (Lochien). In den ersten Tagen nach der Geburt ist die Blutung meist sehr stark und enthält manchmal Klümpchen, danach wird sie zunehmend heller. Nach etwa sechs Wochen versiegt der Wochenfluss.

Keine Tampons verwenden! Baden vermeiden und lieber Duschen. Regelmäßig die Einlagen wechseln. In der Apotheke gibt es extra Wochenbett Einlagen.

Wann der Zyklus wieder einsetzt, ist auch von Frau zu Frau unterschiedlich.

Die Rückbildung der Gebärmutter ist manchmal mit schmerzen verbunden. Es heißt das diese von Kind zu Kind, schmerzhafter werden. Ich persönlich kann sagen, dass ich nichts gespürt habe.
Beim ersten Kind war es ja eine spontan Geburt und danach hatte ich nur leicht wahrgenommen, dass die Gebärmutter sich an ihren alten Platz zurückschiebt. Nachdem beiden Kaiserschnitt Geburten, hatte ich ja sowieso schmerzen und hätte das nicht gemerkt.

Wenn man Geburtsverletzungen hat, dann könnte man in der Wochenbettzeit, Probleme mit dem Sitzen o.a. alltäglichen Dingen haben.

Wie man das Wochenbett erlebt, entscheidet jede Frau für sich.



Ich zum Beispiel habe bei den ersten beiden nicht darauf geachtet. Ich bin sofort in unseren Alltag gestartet. Einzig das: Ich schlafe, wenn das Baby schläft, habe ich mir vormittags gegönnt.

Im Bett liegen und andere alles machen lassen, das kam für mich nie infrage.

Diesmal allerdings wurde meine Wochenbettzeit komplett auseinandergerissen.
Ich hatte genau 4 Tage zu Hause, bis ich wieder ins Krankenhaus musste.
Als ich dann wieder zu Hause war, war für mich Schonung angesagt. 3 Wochen lang habe ich, aus Angst das mein Herz etwas nicht verkraftet, sehr vorsichtig gemacht. Zum Glück war mein Mann die meiste Zeit da.

5 Wochen haben wir nun geschafft und nächste Woche habe ich meine Nachsorge.
Ich nehme diesen Termin immer wahr, da ich es für sehr wichtig empfinde, dass der Körper eine Kontrolle erhält, nachdem er sich von allem wieder "Instand setzen musste.
Außerdem kam bei mir ja die Sterilisation dazu und die hat mir nun im Nachhinein, einige Fragen aufgeworfen.

Ich hatte das Glück, dass mein Zyklus wie auf Bestellung, genau pünktlich wieder eingesetzt hat.
Allerdings fühlte ich mich wie auf der Schlachtbank und dazu muss ich meine Ärztin einiges Fragen.

Hämorriden sind für die meisten ein großes Problem, auch ich habe diese Teile jedesmal. Dagegen kann der Frauenarzt eine Salbe verschreiben oder man besorgt diese selbst in der Apotheke. Verstopfung oder den Babyblues habe ich zum Glück immer übergangen.

Schon direkt nach der Geburt kann es einsetzten, es wartet aber auch gerne mal einige Tage.. Das Schwitzen. Ihr werdet schwitzen, viel schwitzen! Manchmal sagt man, dass es eine Vorbereitung zur Menopause ist. Und ja, es gibt auch Frauen, die nicht schwitzen. 


Die erste Zeit mit Baby


Nachdem ich das Krankenhaus verlassen durfte, wollte ich nur noch mein Baby um mich haben. Natürlich freute ich mich auch wahnsinnig auf unsere Jungs und meinen Mann, aber ganz oben auf meiner Wohlfühlliste war unsere kleine.

Jetzt haben wir einige Wochen hinter uns und auch schon eine Woche Alltag und ich kann sagen, es ist anders.. Anders als das, was wir vorher hatten. Morgens ist der Ablauf neu und man muss komplett umdenken. Wir nehmen uns auch noch unsere Auszeit, wenn die Jungs in der Schule und im Kindergarten sind. Mein Mann hilft mir auch weiterhin noch, wo er kann, denn mein Kreislauf und meine Kondition sind alles andere als toll.


Man gewöhnt sich aber wirklich schnell an alles.

Wir sind zwar wirklich fertig zwischendurch, aber wir sind froh darüber, dass wir uns entschieden hatten, ein drittes Kind zu bekommen.
Allerdings bin ich auch froh, dass wir uns auch gegen ein 4. entschieden und ich die Reißleine gezogen habe. Noch mal und vor allem zu einem späteren Zeitpunkt, hätte ich das nicht mehr gekonnt. Es ist wirklich anstrengend.

Außerdem darf ich auch keine Kinder mehr bekommen!

Die Jungs lieben ihre kleine Schwester, und bis auf das trinken, macht sich unser Monchhichi auch sehr gut. Die U3 ist nächste Woche und ich schätze, dass wir auch ohne Probleme ablaufen.
Jetzt ist sie leider auch schon das erste Mal krank.
Bleibt leider nicht aus, wenn die halbe Stadt ausgeknockt ist. Der Mittlere hat dann gerne geteilt.
Für so frische ist es besonders schwer, aber ich denke, dass werden wir ohne Medikamente und vor allem ohne Bronchitis schaffen..

Sonntag, 8. Januar 2017

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

--------------------------Babys und Kleinkinder------------------------

Vorhaben und die nackten Tatsachen..


Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir auch bei Nummer 3, die Schlafgewohnheiten nicht ändern werden. Der Stubenwagen für die ersten Monate und danach das Gitterbett im Kinderzimmer.

Nun sind Pläne schöne Eltern Fantasien und in der Regel nicht mit den Vorstellungen des Nachwuchses kompatibel.Auch unsere Tochter hat sich, was unsere Planung angeht, anders entschieden. Schon im Krankenhaus hat sie sich regelrecht geweigert in dieser Plastikwanne zu schlafen, die man dort für die Säuglinge nutzt. Was für das Krankenhaus hygienisch und praktisch ist, ist für sie einfach nur unbequem und unpersönlich.



Am liebsten lag sie auf meiner Brust und hörte auf meinen Herzschlag. An sich ist das ja auch vollkommen in Ordnung, allerdings ist es nach einem Kaiserschnitt unmöglich sich richtig zu positionieren, auf der Seite liegen war nicht drin und flach liegen, mit der Hinsicht auf das wieder aufstehen, ein absolutes No-Go! Ich spreche hier von Kaiserschnitten, bei nicht schlanken Frauen, sondern die mit Speckbauch. Denn der zieht sich auf die Seite und nimmt die Wunde mit.
Zu dem sind die Betten auch sehr schmal und unbequem, was das Schlafen für mich fast unmöglich machte.

Ich war wirklich froh, dass ich mein Stillkissen dabei hatte, so konnte ich Sie und meinen Arm perfekt abstützen und mit der Bettdecke verkeilen, damit sie nicht wegrutschen und aus dem Bett fallen konnte und ich die Möglichkeit habe, auch etwas zu schlafen.
Das brachte mir zumindest 3-4 Std. in der Nacht und tagsüber immer mal wieder ein Nickerchen.
Als ich dann wieder einigermaßen auf der Seite liegen konnte, war es noch etwas einfacher zu zweit..

Zu Hause hatten wir dann beschlossen, dass sie abwechselnd in unserem und dem Stubenwagen schlafen wird, da nachts ja auch noch Junior bei uns schläft. Und 4 nebeneinander funktioniert nicht.

Nun sind in der Woche, in der ich alleine im Krankenhaus war, alle Regeln über Board geworfen worden, da mein Mann es so einfach wie möglich brauchte.Also schlief Monchhi im Bett und Junior hatte auch noch Platz, da ich ja nicht da war.



Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!


Seit 2 Wochen bin ich nun zu Hause und wir müssen uns irgendwie einspielen. Leider ohne ein Entgegenkommen unserer Kinder lach... Junior bekommt Ende Januar sein neues Bett. Ein Autobett, das leider nicht früher lieferbar ist. Ich hoffe, dass er mit diesem Bett besser schlafen kann und nachts nicht mehr zu uns kommen muss. Denn derzeit ist es arg voll in unserem Bett und keiner bekommt, ausreichend schlaf. Er kommt zwischen halb 5 und 6 zu uns und muss dann unterhalb seiner Schwester, zwischen uns schlafen. Dort liegt zusätzlich noch unser Hund und sie findet das absolut nicht witzig. Selbst wenn ich sie in ihr Bett schicke, kommt sie kurz darauf wieder zu uns.
So weit, so gut. Nur schläft er dann selten wieder ein. Und ein fast Dreijähriger, der um 5 Uhr aufsteht, ist am Tag einfach ein ekel-

Monchhi kommt zwischen 3 und 4 Uhr und dann gegen 6 halb 7 Uhr um Ihre Flasche zu trinken.
Da gibt es dann immer Theater mit dem mittleren Bruder, da er dann wach wird oder gar nicht erst einschlafen kann und sich zwischen uns drängt. Er liebt es, mit ihr zu kuscheln und sie zu füttern. Aber um 6 Uhr, hab ich nach kaum Schlaf, eigtl. keine Lust und keine Geduld.
Wenn der Große wieder Schule hat, müssen wir sowieso um 6 Uhr aufstehen, aber jetzt in meiner Schonzeit, ist das echt anstrengend. Wir haben unseren Rhythmus noch nicht gefunden, da es so chaotisch war vor Weihnachten und ich eigtl. noch nicht so kann, wie ich müsste und möchte.
Das macht zusätzlich zu der Müdigkeit, die ich habe, noch zäher..

Auch tagsüber lässt es sich unsere Kleine es sich nicht nehmen, auf einem von uns zu liegen oder mit uns in unserem Bett zu schlummern. Ihr Stubenwagen steht leer. Da ich ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen habe, da ich ein paar Tage nicht bei Ihr sein konnte, und ich mich auch ausruhen muss, habe ich das auch nicht unterbunden. Ich gebe ihr, was sie braucht, egal wie chaotische es uns alles andere macht.

Sobald unser Alltag wieder da ist, wird sie sich sowieso anpassen müssen, deshalb genießen wir die Zeit jetzt einfach, es ist schließlich unser letztes Baby...



Einkauf

Beim Babyshopping kauft man immer auf Risiko. Man weiß eigtl. nur zu 99%, was es wird.
Wenn man dann Dinge wie Flaschen und Schnuller kauft, natürlich mit Zubehör, dann ist das immer mit Erfahrungen und Wunschdenken. Da ich stillen wollte, kaufte ich eine Handpumpe und passende Flaschen von Nuk. Bei unserem Erstgeborenen hatten wir Nuk und alle möglichen günstigen Flaschen und Schnuller. Er hat einfach alles genommen, ohne Probleme.

Der Mini hatte sich allerdings auf MAM Produkte eingeschossen, da ich die Brusthütchen verwendet hatte. Nuk und Co. verweigerte er. Auch unsere Kleene ist nicht wirklich begeistert von Nuk. Ich hatte extra Hello Kitty Schnuller und Flasche gekauft, freute mich auf die tollen Mädchen Editionen, die ich Gott sei Dank noch nicht gekauft hatte.

Sie würgt regelrecht die Sauger aus und mit den Flaschen kann sie auch nicht wirklich. Das trinken dauert dann doppelt so lange.
Zum Glück hatte ich in der Geschenkbox meiner Frauenärztin, eine MAM Flasche mit Schnuller, die ich nun auch benutzen muss, wenn ich möchte, dass sie ohne Probleme trinkt.
Der Schnuller hingegen wird auch nicht immer angenommen. Sie scheint selbst nicht zu wissen, ob sie ihn nun mag oder nicht. Wer weiß vielleicht wird sie ein Daumenlutscher wie ihre Mama.

Sie ist ein Stillkind par excellence.

Leider können wir diese Situation aber nicht ändern, wie müssen da nun durch, egal wie.

Wenn man dann bei den MAM Artikeln schaut, dann fragt man sich, warum es davon noch keine günstigen Angebote gibt, wie von Nuk. Die Weithalssauger und Schnuller gibts es doch auch schon von Eigenmarken der Drogerien. Ich finde es nämlich recht teuer und hoffe wirklich inständig, dass sie sich noch umentscheidet.
Bei Junior haben wir gesehen, wie teuer das auf die Dauer wird, wenn die Schnuller verschwinden oder mit den ersten Zähnen kaputt gebissen werden.
Die Flaschen brauchen alle, neue Sauger und Dichtungsringe. Da kann man auch neue Flaschen kaufen, wenn man sich das ausrechnet ... Schade!

Stillen

Was mir besonders weh tut, ist die Tatsache, dass unsere Kleine ein geborenes Stillkind ist. Mit Ihr wäre das Stillen diesmal gut gegangen. Vom ersten Tag an, als sie bei mir im Arm lag, suchte sie die Brust. Sie sucht es auch heute noch, obwohl die Quelle versiegt ist.


Die Jungs hatten dieses, riechen und suchen nicht und waren auch die absoluten Flaschenkinder. Monchhi hingegen tut sich sehr schwer mit den Flaschen und man merkt einfach, dass sie lieber gestillt werden möchte. Sie bekommt daher beim Füttern, all das, was die anderen beim stillen bekommen. Die Nähe und wärme, den Hautkontakt und das lange kuscheln danach. Sie ist auch eher für, dass Füttern nach bedarf, was ich von den Jungs nicht kannte. Die wollten ihre Flasche, schnell und voll und sie trinkt immer nur ein wenig und schläft dabei ein.. Das kann sich dann Stunden hinziehen.
Leider ist die Pulver Version nicht dafür geeignet und Madame bekommt Bauchschmerzen, was uns auch so manche Stunde kosten kann. 

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass man wirklich nichts vorher planen kann, egal, um was es sich handelt.





Mittwoch, 4. Januar 2017

Sie könnten am plötzlichen Herztod sterben

------------------Die postpartale Kardiomyopathie-----------------


Wenn dich die Schwangerschaft/Geburt fast dein Leben kostet.


Wie gerne würde ich einfach einen Geburtsbericht oder über die Wochenbettzeit reden.
Wie gerne würde ich vor Glück platzen und voller Energie über die erste Zeit mit unserer Tochter reden, alle Neuigkeiten ausplaudern und einfach das letzte Mal all das genießen und weitergeben, was ich schon zweimal erfahren durfte und immer anders ist.

Leider kann ich das nicht, denn danach steht mir einfach nicht der Sinn.
Diese Phase wurde eine Woche nach der Geburt, mit schlechten Nachrichten und einer lebensbedrohlichen Situation unterbrochen.


Ich hatte ein paar Stunden nach dem Kaiserschnitt, den ich an sich sehr gut überstanden hatte, Atemprobleme und Magenschmerzen. Zudem hatte ich das Gefühl, das mit jemand den Brustkorb zu drückt. Den Druckschmerz spürt man in der Brust und zwischen den Schulterblättern.
Zuerst dachte ich, dass sich meine Erkältung, die ich zuvor ausbrütete, nun verschlimmerte, denn ich hörte ein rasseln und blubbern beim Atmen, als wenn ich etwas an den Bronchien hätte und verschleimt wäre.
Man tat es auch als normal ab. Die Organe müssten ja nun auch erst einmal auf ihren alten Platz zurück und das könnte die Magenschmerzen auslösen.

Ein fataler Fehler, der mich fast mein Leben gekostet hätte!


Ich ging am dritten Tag nach Hause, da ich mich gut fühlte. Der Kaiserschnitt verheilte scheinbar weder ohne Probleme und ich wollte einfach nur in ein richtiges Bett, mein Rücken würde es mir danken. Der Kleinen ging es auch gut und die Abschluss Untersuchung konnte direkt gemacht werden. Also war ich mittags zu Hause und fühlte mich bestens.
Allerdings hörte das, Schwere atmen nicht auf. Ich legte mich immer seitlich und dann relativ hoch, damit ich überhaupt atmen konnte. So erging es mir auch in den letzten Schwangerschaftswochen und ich dachte, dass es nun einfach etwas länger dauern würde.
Komisch kam es mir allerdings vor, denn das hatte ich so in den vorherigen Schwangerschaften nicht.
Der Gedanke, dass es vielleicht mit den Medikamenten zu tun haben könnte, legte sich ebenfalls, als es mir sonntags immer noch so schlecht ging.
Ich hatte genug Bewegung aber auch ruhe. Ich passte wirklich auf mich auf und ich nahm auch die, Thrombose spritzen, um Problemen aus dem Weg zu gehen. 
Samstags stellte ich schon fest, dass mein linker Knöchel nicht mehr zu sehen war. Ich lagerte Wasser ein, was ich in der Schwangerschaft selbst, ja nur auf der rechten Seite tat, wenn ich lange stand oder unterwegs war. Montags entschloss ich mich dazu dienstags die Klammern der Kaiserschnittnarbe ziehen zu lassen und mich dann auch diesbezüglich zu informieren, denn der Verdacht, dass es eine Lungenembolie sein könnte, verhärtete sich.
Dienstags wachte ich schon mit starken Atembeschwerden auf. Ich hatte die ganze Zeit ja schon Probleme, tief einzuatmen. Diesmal jedoch konnte ich nicht mal richtig in kurzen Phasen Luftholen, wie bei einem Krupp Anfall.
Ich geriet schon in leichte Panik. Das verschlimmerte es natürlich erst.
Als ich mich etwas beruhigte, war das Atmen zwar immer noch sehr schwer, aber die Panikattacken blieben aus.
Wir fuhren ins Krankenhaus und ich musste dort auch mit starker Atemnot stehen bleiben, was mich direkt in die Notaufnahme katapultierte.
Dort wurde ich auf verdacht der Lungenembolie untersucht, was sich im Laufe der verschiedenen Untersuchungen zum Glück nicht bestätigte.

Bevor man mich mit Kind wieder auf der Gyn platzierte, lies man noch ein Ultraschall vom Herzen machen.

Das war der Anfang einer für mich bzw. für uns sehr schweren Zeit.


Mein Herz war leicht vergrößert und pumpte nicht mehr so, wie es dass sollte.
Man entschied sich, mich in ein anderes Krankenhaus zu verlegen, das sich besser damit auskennt und mir helfen kann. Nachdem ich stundenlang in der Notaufnahme rumlag, ich mich nicht hygienisch pflegen konnte, man bedenke, dass ich vor einer Woche erst entbunden hatte.
Die Klammern wurden mir gezogen, wenigstens etwas. Ich lag dort von 9 Uhr am Morgen bis 16 Uhr am Nachmittag, ohne Essen und mit wenig trinken.
Man eröffnete mir dann, dass ich in der Uni Klinik dann wohl über Weihnachten sein würde und ich wohl abstillen müsste, je nach Medikamenten Gabe.
Jede Mutter sollte sich das gerade durch den Kopf gehen lassen. Du hast drei kinder, eines davon gerade eine Woche alt und dann sagt man dir, dass Du nun mehrere Tage, davon Weihnachten und der Todestag Deiner Mutter, im Krankenhaus liegen wirst. Ohne Dein Kind, ohne die Möglichkeit die Bindung zu vertiefen, Dein Baby zu erleben, zu riechen und zu spüren. Das wichtigste einer Mutter nehmen und dann womöglich noch abstillen, obwohl es diesmal gut funktioniert.

Ich saß da und heulte....

Nichts und niemand hätte mir diese Situation so näherbringen können, dass ich es verstehe.


Als ich in die Notaufnahme der Kardiologie kam, wurde ich direkt an ein EKG gelegt, es wurde Blut abgenommen und ich bekam meine Dauerüberwachung angeklemmt. Ich musste zum xten mal erzählen, mit welchen Symptomen ich ins Krankenhaus gefahren bin, wie es mir aktuell geht und natürlich Gratulierte mir jeder Einzelne, der mich zum ersten Mal sah, zur Mutterschaft, die leider auf 2 statt 1 Woche datiert wurde. 
Immer wenn man mich über die Kleine befragte, schossen mir die tränen in die Augen. Es tat so unsagbar weh, dass so plötzlich nichts mehr normal in meinem Leben war. Dass ich nicht nach er Geburt, normal meine Wochenbettzeit verbringen kann, mein Baby immer um mich herum habe und die Bindung aufbaue, die ich auch bei meinen Jungs auch aufgebaut hatte.
Plötzlich lag ich näher am Friedhof als in unserem großen Bett. Man zog mir den Boden unter den Füßen weg und wunderte sich dann darüber, dass ich nur noch weinte und am liebsten nach Hause wollte.
Ich kam um 19 Uhr in ein Zimmer, konnte mich das erste Mal etwas frisch machen und etwas essen.
Da mir der Appetit nach Prognosen wie, das wird ein paar Tage dauern und es werden noch einige Untersuchungen folgen, gründlich vergangen war, legte ich mich hin und versuchte die Zeit wegzuschlafen. Müde war ich ja schon seit vielen Wochen.
Meine Kleine hatte ich nun seit Stunden nicht mehr gesehen und mein Herz wurde noch schwerer. 
Ich heulte mich in den Schlaf.
Natürlich wurde ich alle Stunde geweckt, um meinen Blutdruck zu messen. Außerdem wurde dann irgendwann in der Nacht eine Frau eingeliefert und in meinem Zimmer untergebracht. Das ist etwas, dass ich zusätzlich zur ganzen Krankenhaus Atmosphäre nicht kann und mir immer Einzelzimmer geben lasse. In dieser Nacht wurde ich dann noch zum Röntgen der Lunge gefahren, nachdem ich das erste Mal abpumpen konnte. Glaubt mir, es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn die Brust Milch aufbaut, der Druck steigt und sie dann nirgends hin kann. Ich hatte nachmittags vor dem Transport in die Uni Klinik, bereits mit einer elektrischen Pumpe den Druck ablassen können.
Als ich dann in der Nacht etwas Milch los wurde, konnte ich zumindest wieder schlafen.
Leider wurde mir erst irgendwann am nächsten Tag eröffnet, dass ich komplett abstillen müsste, da die Medikamente, die ich bekomme, in die Muttermilch übergehen und gefährlich für mein Kind seien. Also immer nur minimal Milch ausstreichen. Diese Art des Abstillens dauert doppelt so lange, als wenn ich mit einer Tablette abgestillte hätte.
Als mein Mann mit unserer Tochter zu Besuch kam, war es bei mir vorbei. Ich wollte nur noch Heim.Ich wollte gehen, obwohl ich dem Professor bei der Morgen Visite versprochen hatte, Ihnen diesen Tag zu geben, um weitere Untersuchungen zu machen. Er veranlasste auch, dass ich ein Einzelzimmer bekomme, damit ich die Kleine bzw. die Kinder öfter sehen kann.
Ich heulte und weigerte mich vernünftig zu sein. Ich wollte nicht verstehen, dass es wichtig war, diese Untersuchungen machen zu lassen. Man konnte mir nur sagen, dass es wahrscheinlich eine durch die Schwangerschaft ausgelöste und rechte seltene Herzerkrankung ist, die man in den Griff bekommen kann, ich aber auf Tabletten eingestellt werden muss, was nur stationär möglich ist.
Erst als die Ärztin mir eiskalt ins Gesicht sagte, dass ich mit meiner Entlassung, das Risiko eines plötzlichen Herztodes eingehe, versuchte ich mich selbst zu zwingen, meinen Verstand zu nutzen.
Würde ich mich selbst entlassen, wäre ich unter jeglicher Kontrolle.
Mein Herz hat nur noch 20% -30% Pumpleistung gezeigt.
Das ist eindeutig zu wenig, um zu überleben.

Ich blieb...

Wenige Minuten nach dem Gespräch kam ich auf Station und in ein Einzelzimmer. Endlich konnte ich mobil sein. Ich war zwar unter dauerhafter Kontrolle, allerdings gibt es die Herzkontrolle nun auch, mit funk, damit man auch aufstehen und laufen kann.
Das machte es auch für mich einfacher, da ich mit diesen Betten sehr große Probleme habe, mir mein Rücken starke schmerzen bereitete und es auch auf die Psyche geht. Ich machte mich frisch, zog mich um und versuchte positiv und kämpferisch zu denken.
Ich bekam auch einen Psychologen an die Seite gestellt, der sich mit mir unterhielt.
Das Ganze half mir sehr und ich hielt es dann auch bis Weihnachten dort aus.


Leider konnten mich die Kinder nur einmal besuchen, da unser Auto kaputt gegangen ist.
Ich versuchte so viel Kontakt über Whatsapp und Telefon mit meinem Mann zu halten, dass ich gar nicht erst anfange wieder in alte Muster zurück zu fallen.

Ich habe sehr lange gebraucht, um überhaupt zu begreifen, was da passiert.

Die Herzerkrankung hat sich wohl bereits in den letzten Wochen der Schwangerschaft gebildet. 

Die Postpartale Kardiomyopathie PPCM 


ist eine seltene, lebensgefährliche Herzerkrankung bei vorher gesunden Frauen, die innerhalb der letzten Schwangerschaftswochen bis sechs Monate nach der Geburt auftritt.  

Symptome sind plötzlich auftretende Herzinsuffizienz mit Husten, Beinödemen, allgemeiner Abgeschlagenheit und Herzrasen und kann binnen weniger Wochen zum Tod führen. Die genaue Ursache und die Entstehungsweise der Krankheit sind noch unbekannt.


Rauchen, Präeklampsie, Bluthochdruck, die Einnahme tokolytischer Medikamente, Zwillingsschwangerschaften, Teenagerschwangerschaften und Schwangerschaften bei älteren Frauen Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an PPCM zu erkranken, erhöhen. Allerdings sind ein Viertel bis ein Drittel aller Erkrankten junge, gesunde, erstgebärende Frauen ohne jegliche Vorbelastung. Daher lässt es sich schwer einschätzen, wer an PPCM erkranken kann.

Ich z.B. liefere "nur" Adipositas und ein alter von 34 Jahren.
Ich habe vorher keine Medikamente eingenommen, hatte keinen Bluthochdruck, außer in den Schwangerschaften, hatte nie gesundheitliche Probleme, habe vor 4 Jahren das Rauchen aufgehört, trinke kein Alkohol, hatte in den Schwangerschaften zuvor keine Probleme.
In der Familie liegen Herz und Krebserkrankungen vor.

Es wird vermutet, dass Prolaktin ein, wenn nicht sogar der Auslöser dieser Erkrankung ist.
Prolaktin ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft und Stillzeit vom Hypophysenvorderlappen in bestimmten Abständen in großen Mengen gebildet wird und das die Milchbildung, das Wachstum der Brustdrüsen und die Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt anregt.

Leider kann ich noch nichts Genaues darüber erzählen, da ich keine großartigen Informationen bekommen habe. Es wird auch noch geforscht, da man einfach noch zu wenig darüber weiß.
Zum Glück konnte man die Sterblichkeit reduzieren und die Patientinnen auf Tabletten einstellen.

Mein Weg ist noch lange nicht zu Ende.

Wenn ich nicht direkt sterilisiert worden wäre, dürfte ich spätestens jetzt, keine Kinder mehr bekommen, denn durch eine weitere Schwangerschaft, wird es gefährlicher und könnte den plötzlichen Herztod schneller auslösen.

Mir wurde, bevor ich entlassen wurde, eine LifeVest verordnet. Es ist eine Weste, die geschnitten wie ein Sport BH, mit Sonden und Defibrillator platten am Rücken und unter der linken Brust, ausgestattet ist. Die Sonden messen meine Herzaktivität, so wie es auch im Krankenhaus gemacht wurde. Sollte eine Rhythmusstörung auftreten oder gar ein Herzstillstand, so reagiert das Gerät und verpasst mir eine Reanimation.

Die Kabel sind mit einem Gerät verbunden, das ich immer mit mir tragen muss. Das sendet alle Daten an das Hauptgerät, welches auch immer die Akkus auflädt. Die Station übermittelt diese Daten dann, an die Hauptzentrale und auch alle Ärzte haben Zugriff darauf.Ich stehe also immer unter Kontrolle.

Meine Tabletten werden noch weiter angepasst und die LifeVest, sollte die Miete, meine Krankenkassen auch zahlen, wurde mir 2 Monate verschrieben. Ich hoffe, dass sich auch wirklich alles wieder einspielt in dieser Zeit. Wenn man sich erst einmal im Klaren darüber ist, wie schnell das Leben vorbei sein kann, dann bekommt man es doch mit der Angst zu tun.